
Beteiligte Organisationen:
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
- Institut für Biomedizinische Fragestellungen der Russischen Akademie der Wissenschaften


Mark Belakovsky
KURZBESCHREIBUNG DES PROJEKTS / DER PARTNERSCHAFT
IBMP und DLR führen seit Jahrzehnten gemeinsam Experimente auf der ISS durch. Seit den Anfängen der Zusammenarbeit an Bord der MIR-Station in den frühen 90er Jahren führten die Institutionen nicht nur zahlreiche gemeinsame Experimente durch, sondern entwickeln und qualifizieren ständig neue Hardware für den Einsatz an Bord der ISS. Erkenntnisse und Technologien fanden Eingang in Erdanwendungen in Wissenschaft und Industrie. Zwei von vielen Projekten sollen hier hervorgehoben werden, da sie während des russisch-deutschen Jahres besonders wichtig waren: Neurolab und E-Nose.
WELCHE SYNERGIEEFFEKTE ERGEBEN SICH AUS DER ZUSAMMENARBEIT UND WELCHE ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN SEHEN SIE IN DER BILATERALEN PARTNERSCHAFT?
Einzigartiger Vorteil der langjährigen Zusammenarbeit zwischen IMBP und DLR ist die Kombination aus Spitzentechnologie „Made in Germany“ und enormer Erfahrung Russlands auf dem Gebiet der Weltraum-Lebenswissenschaften.
In gemeinsamen Projekten bündeln zahlreiche Wissenschaftler beider Nationen ihr Fachwissen. Hieraus entstehen neues Wissen und neue Technologien zum Nutzen aller, bei der Erforschung des Weltalls und für die Menschen der Erde.
Im Projekt „E-Nose“ entwickelte Technologien ermöglichen den Nachweis mikrobieller Kontaminationen an schwer zugänglichen Stellen auf der ISS. Eine frühzeitige Lokalisierung und Identifizierung unsichtbarer Kontaminationen kann die Menge erforderlicher Desinfektions- und Wartungsperioden in der Lebensmittelindustrie verringern. Eine verbesserte E-Nose wird dazu beitragen, Krankheiten durch ausgeatmete Luft zu diagnostizieren, was im Gesundheitswesen Anwendung finden wird, insbesondere bei Pandemien wie COVID-19.
Die „Neurolab“ -Technik kann die Fähigkeiten in komplexen beruflichen Aktivitäten anspruchsvoller Jobs auf der Erde bewerten. Und so bei der Schulung von z.B. Piloten helfen.
INFo
Gemeinsame Experimente auf der
Internationalen Raumstation ISS
vielversprechende Entwicklungen für die Anwendung auf der Erde
IBMP-DLR Life Science Working Group
Etabliert im Jahr 2004
„Gemeinsame Forschung im Weltraum für das Leben auf der Erde“ in der Humanphysiologie und Weltraumbiologie
Kooperationsprojekte nutzen die folgenden Plattformen:
• Wiedereintrittssatelliten (BION)
• Terrestrische Forschung in Boden-Habitaten (z.B. SFINCSS-99, MARS 500, SIRIUS)
• Internationale Raumstation (ISS)
Erfolgreicher Nachweis mikrobieller Kontamination an schwer erreichbaren Orten;
Bestimmung von Gesundheitsmarkern in menschlichem Atem (geplant für 2021);
Tragbares Gerät, kaum Verbrauchsmaterialien, digitale Echtzeitsignalverarbeitung;
Deutsche Technologie kombiniert mit Russlands lanjähriger Erfahrung in bemannter Raumfahrt.
DLR - ISS
facts and figures
Matroshka (2003 – laufend)
Pilot-T/SpaceBrain
(2006 – laufend)
Pneumocard/Cardiovector
(2007 – laufend)
E-Nose
(2012 – 2017)
Überprüfung von Reinheitsanforderungen in der Medizin, Lebensmittelherstellung;
Anpassung für die klinische Diagnose (humane pathogene Mikroben, Krebs, Diabetes, …);
Prüfung, ob Technologie für Schnelltests bei Pandemien (COVID-19) geeignet ist.
Kontakt DE
Ansprechpartner beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Dr. Peter Gräf
Kontakt RU
Ansprechpartner beim Institut für Biomedizinische Probleme der Russischen Akademie der Wissenschaften (IBMP RAS)
Mark Belakovsky